Immer mehr begeistern sich für die Sportart Bogenschiessen, ob als Freizeit im Gelände oder als Sportart im Verein.
Wenn sie Lust haben mal mit einem Bogen zu schießen kommen sie zu uns nach Strümpfelbach.
Für Anfänger bieten wir je nach Anfragen Einsteigerkurse. Bitte stimmen Sie mit uns einen Termin ab entweder kommen Sie dafür persönlich vorbei oder schreiben Sie eine Mail.
Mit Pfeil und Bogen schießen die Menschen schon seit mindestens 15.000 Jahren, wie wir durch Zeichnungen von Jagdszenen mit Peil und Bogen in Höhlen in Südfrankreich und Spanien wissen. So war der perfekte Umgang mit Pfeil und Bogen über Jahrtausende Grundlage für eine gesicherte Versorgung mit Fleisch. Aber auch als Kriegswaffe hat der Bogen Berühmtheit erlangt, denken wir an den englischen Langbogen oder die Reiterbögen der Mongolen und Osmanen.
(Bild von mir nachgemalte Höhlenmalerie).
Heute ist das Bogenschießen eine Sportart, die mit zahlreichen Facetten weit über die olympische Disziplin hinausgeht. Entsprechend vielfältig sind die unterschiedlichen Sportgeräte und Disziplinen, die bei uns in der Schützenvereinigung Endersbach-Strümpfelbach geschossen werden und die wir Ihnen im Folgenden vorstellen wollen. Für alle Bogenarten und alle Disziplinen gilt es, einen komplexen Bewegungsablauf reproduzierbar zu wiederholen. Mit anderen Worten, das Bogenschießen stellt nicht nur an die körperliche Fitness des Schützen, sondern auch an dessen Koordinationsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit hohe Ansprüche.
Bogenarten
Der Primitivbogen (engl. Selfbow) ist der einfachste denkbare Bogen, sozusagen ein Stock und eine Schnur, die an Kerben an beiden Enden des Stocks befestigt ist. Zur Herstellung sowohl des Bogens als auch der Sehne und der Pfeile sind ausschließlich Naturmaterialien erlaubt. Der Bogen muss aus einem Stück gefertigt sein und besitzt keine Pfeilauflage, d.h. der Pfeil liegt auf dem Handrücken der Hand auf, die den Bogen hält.
(Bild ?)
Der Langbogen (engl. Longbow), aus den Robin Hood Filmen bekannt, hat in aufgespanntem Zustand die Form eines großen D, d.h. die Sehne liegt an den Bogenenden nicht am Bogen an, sondern verläuft direkt an der Sehnenkerbe vom Bogen weg. Für den Bau eines modernen Langbogens darf zusätzlich zu Holz auch Glas und Carbon verwendet werden. Jedoch müssen Pfeile mit Holzschaft geschossen werden. Bild Chris / Brittas Langbogen)
Der Reiterbogen ist ein kurzer an den Enden stark gebogener Bogen. Dadurch wurde der Bogen beim Spannen sehr stark gebogen, eine Belastung, der für den Bogenbau verwendete Hölzer (Ulme, Eibe, Robinie u.a.) nicht gewachsen sind. Daher wurden Reiterbögen als sogenannte Compositbögen aus unterschiedlichen miteinander verleimten Materialen (z.B. Knochen, Tiersehnen) hergestellt. Moderne Reiterbögen bestehen aus Glasfaser bzw. Carbonlaminaten. Klassischerweise wird der Pfeil bei diesen Bögen auf der Außenseite angelegt und die Sehne mit dem Daumen gespannt.
(Bild mein Reiterbogen, evtl. Bild Daumenrelease, wenn’s wer kann)
Beim Recurve-Bogen sind die Wurfarmenden gebogen, d.h. die Sehne liegt an den Wurfarmen an. Wird der Bogen gespannt kann in den Recurves zusätzliche Energie gespeichert werden. Dadurch verbessert sich der Wirkungsgrad des Bogens gegenüber einem Langbogen und durch die anliegende Sehne wird der Handschock beim Abschuss vermindert. Das Prinzip des Recurvebogens kann auf unterschiedliche Weise mit unterschiedlichen Werkstoffen verwirklicht werden. Entsprechend werden diese Bögen weiter unterteilt in Jagdbögen, z.T. auch traditionelle Recurvebögen genannt. Deren Mittelteil (oder Griffstück) besteht aus Holz, hat aber ein Bogenfenster (engl. Shelf), d.h. der Bogen ist ausgeschnitten, so dass der Pfeil möglichst nah an die Mittellinie des Bogens kommt. Dabei liegt der Pfeil direkt auf dem Holz des Bogenfensters auf. Es sind keine zusätzlichen Stabilisatoren zulässig und die Länge des Bogens ist begrenzt. Dem gegenüber steht der olympische Recurvebogen, bei dem das Mittelteil aus beliebigem Material sein kann. Der Pfeil liegt auf einer flexiblen Pfeilauflage (engl. Rest), Stabilisatoren sorgen für einen ruhigen Abschuss, gezielt wird mit einem Visier und ein Klicker sorgt für einen reproduzierbaren Auszug. Die Pfeile dürfen aus beliebigem Material sein (heute meist Carbon). Der Blankbogen gleicht dem olympischen Recurvebogen, jedoch sind nur kleine Stabilisatoren und kein Visier zulässig.
Obwohl er aussieht wie ein Fahrrad nach einem Unfall verschießt der Compoundbogen auch Pfeile.
(Bilder unserer Bögen )
Disziplinen
Es wird unterschieden zwischen dem Bogenschießen in der Halle und draußen. Nach Regeln der World Archery Federation (WA, weltweit größter Bogensportverband, früher nach dem französischen Namen als FITA abgekürzt) schießen alle Schützen in der Halle auf 18m. Lediglich die Größe der Auflage unterscheidet sich zwischen Alters- und Bogenklassen. (Bild Halle mit unterschiedlichen FITA-Auflagen)
Im Freien wird nach WA-Regeln je nach Alters- und Bogenklasse auf einem ebenen Bogenplatz auf 40 bis 90m Entfernung geschossen. (Bild Bogenplatz mit FITA-Auflagen)
Beim Feldbogen-Schießen stehen die Scheiben nicht mehr auf dem Bogenplatz, sondern sind im Gelände auf Wiesen oder im Wald verteilt. Die Scheiben stehen auf unterschiedlichen Entfernungen, je nach Bogenart und Verband zwischen 6 und 73 m, wobei die Entfernung teilweise unbekannt ist. Als Auflagen werden Ringscheiben oder seltener Tierbilder verwendet.
Beim 3D-Schießen sind im Gelände anstelle der Zielscheiben dreidimensionale Tier-Nachbildungen zu treffen.